Hirntod - Tod bei lebendigem Leib?
Der Irrweg der Organspende und Ihre Folgen
Vortrags-Tagung an der Universität Trier, Sa. 29. Nov. 2014
Organtransplantation wird protegiert und staatlich beworben, Kirchen nennen sie einen Akt der Nächstenliebe.
Eine umfassende und kritische Betrachtung findet kaum statt. Man betreibt ein "Ersatzteillager" Mensch;
Grundlage dafür ist die höchst umstrittene Definition des "Hirntodes".
Organe können jedoch nur lebend verpflanzt werden, der Mensch stirbt erst durch die Entnahme, Debatten
darüber werden öffentlich nicht geführt. Handelt es sich hier um Tötungen? Es sind Fälle bekannt, in denen
Menschen nach Erklärung des "Hirntodes" bei richtiger Behandlung völlig geheilt wurden. Forum Spirituale,
KAO und orgaNOs greifen gemeinsam dieses brisante Thema aus medizinischer, juristischer, politischer,
therapeutischer und philosophisch-metaphysischer Perspektive auf.
Hirntod - wissenschaftliche Erkenntnis oder Konstruktion?
Wenn über Organspende gesprochen wird, dann fast immer mit einem da
für werbenden Ton. Dr. Martin Stahnke möchte nicht werben, sondern
informieren. Er möchte den Blick auf die Organspender richten.
In welchem Zustand befinden sich dieses Menschen? Sind sie tot, befinden
sie sich im Sterbeprozess? Was sollte man über die Organspende wissen,
bevor man sich als Organspender zur Verfügung stellt? Ist der sogenannte
Hirntod der wirkliche Tod des Menschen? Der Vortrag will helfen, diese
und andere Fragen für sich selbst zu beantworten.
Es gibt durchaus unterschiedliche Sichtweisen. Voraussetzung ist eine
ehrliche Information über die Organspende. Das will der Vortrag leisten.
Organspende - Die verschwiegene Wahrheit
Die rechtlichen und kommerziellen Hintergründe der Transplantationsmedizin
Richard Fuchs hat in seinem Buch umfangreich recherchiert über die schweren
Geburtsfehler der Transplantationsgesetze. Private Stiftungen übernehmen die
Beschaffung und Verteilung der Organe, ein nicht rechtsfähiger Verein (die
Bundesärztekammer) hat die Deutungshoheit zur Todesfeststellung. Das instal-
lierte System ist schwer zu durchschauen und zu kontrollieren. Das Hirntod-
Konzept ist eine interessengeleitete Vereinbarung; der Hirntod funktioniert als
Geschäftsgrundlage der Transplantationsmedizin. In den USA wird bereits dis-
kutiert, ob man künftig nicht wahrheitsgemäßer von »Justified Killing« sprechen
sollte. Leidet das System an einer »deregulierten Verantwortungslosigkeit«?
Was Menschen im Koma erleben
Bewusstseinserfahrungen zwischen Leben und Sterben
Mediziner definieren das Koma als Zustand tiefer Bewusstlosigkeit, bzw. als Heil-
schlaf. Sie beruhigen Angehörige damit, dass die Patienten gar nichts von den
Vorgängen mitbekommen. Trotzdem berichten Menschen nach dem Erwachen
nicht selten von intensiven Erlebnissen, die manchmal extrem alptraumhaft waren.
Es stellen sich teils tagelange Nahtod-Erlebnisse ein mit außerkörperlichen Erfah-
rungen. Wie kann man solche Bewusstseinserfahrungen im Hirntod ausschließen?
Wie können Angehörige die Patienten erreichen und die Hilfe von Therapeuten
erhalten? Darüber wird Dr. phil. Joachim Nicolay sprechen.
Wegen Erkrankung konnte der Vortrag nicht stattfinden. Ggf. wird er zu einem
späteren Zeitpunkt nachgeholt.
Wandert die Seele mit?
Befremdliche Wesensveränderungen bei Organ-Empfängern
Etliche Menschen mit einem fremden Organ berichten, dass sie tiefgreifende Per-
sönlichkeitsveränderungen erleben, die Anwesenheit einer zweiten Person in sich
spüren und plötzlich Details aus dem Leben des »Spenders« wissen. Trägt das
fremde Organ auch »seelische« Informationen aus dem Leben des »Vorbesitzers«
in sich, die auf den neuen Organträger übergehen?
Die Fachkrankenschwester für Intensivtherapie Andrea v. Wilmowsky berichtet
über dieses Phänomen, von dem die offizielle Medizin sich weigert, es zur Kennt-
nis zu nehmen, über medizinische Todesdefinitionen und über ihre Erfahrungen
in der Transplantationschirurgie.
Fazit - Podiumsdiskussion und große Fragerunde
.
Rezension der Veranstaltung
Hirntod - Tod bei lebendigem Leib?
Trier. Am vergangenen Samstag führte das Forum Spirituale eine Tagung durch. Kooperationspartner waren die KAO (Kritische Aufklärung über Organtransplantation e.V.) und die orgaNOs Global Protection.
Über 70 Personen füllten den Hörsaal 3 der Universitat Trier. Die Problematik der Organspende wurde aus teilweise unerwarteten Perspektiven dargelegt. Dr. Martin Stahnke, Anästhesist, Intensiv- und Palliativmediziner aus Kempen, durchleuchtete die Spenderseite neu. Die komplizierte rechtliche und wirtschaftliche Situation erläuterte Sachbuchautor Richard Fuchs, Düsseldorf. Die Intensivkrankenschwester Andrea von Wilmowsky, Pöcking/Starnberg, entließ die Hörer mit einem eindrucksvollen Erfahrungsbericht in eine angeregte Schlussdiskussion.
Organspenden retten einerseits Leben. Was jedoch vielen nicht bewusst ist:
Organe müssen lebendig sein, bevor sie transplantiert werden. Die Schlussfolgerung, dass lebende Organe lebende Menschen voraussetzt. zielt auf die Schattenseite der Organspende.
Dr. Martin Stahnke, Anästhesist, Intensiv- und Palliativmediziner, leitete die Vortragsreihe mit dem Thema ein: Hirntod, wissenschaftliche Erkenntnis oder Konstruktion? Dr. Stahnke hat etliche Organtransplantationen miterlebt:
,,Jeder, der bei Organentnahmen dabei war, weiß, dass Patienten sich bei Beginn der Operation noch bewegen können, dass der Blutdruck und die Herzfrequenz ansteigen können als Reaktion auf den Hautschnitt. Das ist ein unheimliches Gefühl." In der Regel wird keine Vollnarkose durchgeführt, da dem Hirntoten das Schmerzempfinden abgesprochen wird. Es gibt jedoch Ärzte, die mittlerweile narkotisieren, weil sie sich der Sache nicht mehr so sicher sind.
Die Diagnose Hirntod wurde 1968 im Rahmen der Intensiv- und Transplanta-tionsmedizin eingeführt. Es war klar, dass von ,,richtig" Toten keine Organe entnommen werden konnten. So wurde die Todesdiagnose erweitert: Das irreversible Ende aller Hirnfunktionen wurde dem Tod an sich gleichgesetzt. Doch die Hirntoddiagnose ist, laut Dr. Stahnke, keinesfalls eine sichere Diagnose, da sich etliche Variablen nicht berechnen lassen. Fehldiagnosen sind nicht ausgeschlossen.
Stahnke räumte ein, dass Betroffene, die auf ein Spenderorgan warten, ebenfalls in dem Dilemma stecken, eine Entscheidung zu treffen, die ihr Leben und das anderer stark beeinflusst. Laut Stahnke sollte eine Organspende unter anderen Voraussetzungen als heute durchgeführt werden.
Richard Fuchs, Autor mehrerer Bücher über Organspende, erhellte im zweiten Vortrag rechtliche, politische und kommerzielle Hintergründe der organisierten Transplantationsmedizin. ,,Private Stiftungen übernehmen die Beschaffung und Verteilung der Organe, ein nicht rechtsfähiger Verein (Bundesärztekammer) hat die Deutungshoheit zur Todesfeststellung. Hirntod als Geschäftsgrundlage der Transplantationsmedizin." Mit Organspenden wird auch Geld verdient: ,,Die neuen Fallpauschalen für Transplantationen liegen 2011 je nach Organ, Aufwand der intensivmedizinischen Behandlung, Aufenthaltsdauer, zwischen 18.000 Euro und 215.000 Euro. Nicht selten kommt es wegen Abstoßung zu weiteren Transplantationen." Ca. 1,6 Milliarden Euro beträgt der jährliche Umsatz der Pharmaindustrie an immunsuppressiven Medikamenten, die die Patienten lebenslang nehmen müssen.
Immunsuppressiva sind Medikamente, die das Immunssystem unterdrücken,
damit der Körper das Fremdorgan nicht abstößt. Durch die lebenslange Unterdrückung der Abwehr müssen die Patienten oft zusätzlich Medikamente einnehmen, da Krankheiten - von Infektionen bis Krebs - in der Natur der Sache liegen.
Dr. phil. Nicolay fiel leider wegen gesundheitlicher Gründe aus. Ursel Fuchs, Journalistin und Buchautorin, sprang ein, indem sie auf ein neues Spielfeld der Transplantationsmedizin verwies - die Transplantation der Gebärmutter für Frauen mit Kinderwunsch, deren eigenes Organ nicht mehr funktioniert. Die Ansicht jedoch, ein defektes Organ problemlos austauschen zu wollen, wirft auch hier Schatten. Die Mütter müssen Immunsuppressiva nehmen, damit die fremde Gebärmutter nicht abgestoßen wird. Das ungeborene Kind ist zwangsläufig der medikamentösen Behandlung und ihren Folgen ausgesetzt.
Andrea von Wilmowsky, Intensivkrankenschwester und Buchautorin: In 25-jähriger Tätigkeit begleitete sie schwerkranke Menschen, Sterbende und Hirntote. Erlebnisse über Nahtod, Wesensveränderungen und Menschen im ,,Niemandsland" ließen sie zu dem Schluss kommen, dass Sterben und Tod nicht einfach das Versagen von Körperfunktionen ist, sondern dass zwischen den Materieteilchen noch etwas existiert, was kein Gerät messen oder aufzeichnen kann. "Seitdem ich selber hirntote Patienten versorgt habe, glaube ich weder an den Hirntod noch an seine Definition. Ich glaube meinen Augen, meinen Händen und meinem Gespür."
Der US-Kardiologe Dr. Paul Pearsall interviewte mehr als 100 Herz-Transplantierte, die glaubten, mit dem verstorbenen Organspender verbunden zu sein. Er fand heraus, dass etliche Organempfänger Verhaltensweisen des Spenders übernahmen.
Man kommt zu dem Schluss, dass der Mensch nicht nur aus einem Festkörper besteht, sondern ein vitalistisches Prinzip in sich trägt. Die Seele wird offiziell als Funktion der Gehirntätigkeit angesehen. Ist das Gehirn tot, dann auch die Seele. Ganz nach Rudolf Virchows Aphorismus:
,,lch habe so viele Leichen seziert und nie eine Seele gefunden."
Die Podiumsdiskussion am Ende der Veranstaltung ließ viel Raum für Fragen und Antworten. Eine Zuhörerin fragte, ob es Hirntote gibt, die aufgewacht sind. Ja, es sind tatsächlich Einzelfälle bekannt, bei denen diagnostizierte Hirntote wieder erwacht sind. Es handelte sich um Fehldiagnosen (www.hirntoddebatte.wordpress.com/einzelfalle/).
Vor diesem Hintergrund gibt der aktuelle Fall einer jungen Hirntoten zu denken. Nach nur zwei Wochen wurde gemeldet, man schalte die Geräte ab. Eine Obduktion wurde angekündigt. Kurz danach hieß es, dass ihr Organe entnommen wurden, da ein Organspendeausweis vorlag.
Weiterführende Informationen:
http://www.initiative-kao.de http://www.organosprotection.com
Sigrid ErtI, Heilpraktikerin, Trier